Kurt-Tucholsky-Schule Flensburg

Die Kurt-Tucholsky-Schule wird zur KT-Stadt: Ein besonderes Schulprojekt

Im Rahmen des 50-jährigen Schuljubiläums verwandelte sich die Kurt-Tucholsky-Schule für drei Tage in eine pulsierende Stadt, in der die ca. 900 Schülerinnen und Schüler zusammen mit dem gesamtem Kollegium eine einzigartige Erfahrung machten.
In insgesamt 60 Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen aktiv zu werden, Geld zu verdienen und auszugeben und dabei jede Menge Spaß zu haben.
Das Projekt zielte darauf ab, den Schülerinnen und Schülern wirtschaftliche Zusammenhänge auf spielerische Weise näherzubringen. Jede und jeder konnte sich in verschiedenen Berufen und Tätigkeiten ausprobieren, die in einer Stadt von Bedeutung sind. Von Handwerk über Gastronomie bis hin zu Dienstleistungen – die Bandbreite der angebotenen Workshops war vielfältig und praxisnah.
Besonders bemerkenswert war der Aspekt des jahrgangsübergreifenden Lernens. Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Altersstufen arbeiteten Hand in Hand und lernten voneinander. Jüngere Teilnehmer konnten von den Erfahrungen und dem Wissen der Älteren profitieren.
Ein besonderes Highlight war die Einführung einer eigenen Währung, dem Kurti. Die Schülerinnen und Schüler verdienten Kurtis durch ihre Tätigkeiten in den Workshops und konnten diese in der "Stadt" für verschiedene Produkte und Dienstleistungen ausgeben. Dies vermittelte auf anschauliche Weise die Grundlagen des wirtschaftlichen Kreislaufs und die Bedeutung von Einkommen und Ausgaben.
Neben dem Lerneffekt stand vor allem der Spaß im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler erlebten drei Tage voller Abwechslung, neuer Herausforderungen und gemeinsamer Erfolgserlebnisse. Diese besondere Form des Unterrichts förderte nicht nur das wirtschaftliche Verständnis, sondern stärkte auch den Zusammenhalt innerhalb der Schulgemeinschaft.
Am letzten Tag des Projekts öffnete die "Stadt" ihre Türen für Besucher.
Eltern, Freunde und Interessierte konnten die Stadt besichtigen, Euros in „Kurtis“ umtauschen und damit selbst Produkte und Dienstleistungen konsumieren. Dies bot den Schülerinnen und Schülern eine zusätzliche Gelegenheit, ihre Erfahrungen zu teilen und ihre Fähigkeiten unter realen Bedingungen zu demonstrieren.
Möglich gemacht wurde dieses außergewöhnliche Projekt durch zahlreiche Sponsoren, die sowohl Sachspenden als auch Geldspenden zur Verfügung stellten. Ihr großzügiges Engagement trug entscheidend zum Erfolg der Veranstaltung bei und ermöglichte es, den Schülerinnen und Schülern eine so facettenreiche und lehrreiche Erfahrung zu bieten.
Die Kurt-Tucholsky-Schule hat mit diesem Projekt gezeigt, wie Lernen mit Begeisterung und Praxisnähe verbunden werden kann. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben wertvolle Erfahrungen gesammelt, die weit über den klassischen Unterricht hinausgehen und ihnen in ihrer weiteren schulischen und beruflichen Laufbahn zugutekommen werden.

Einführung des Menschlichkeitspreises an der KTS

Dieses Schuljahr hat der Förderverein der KTS eine besondere Initiative ins Leben gerufen: den Menschlichkeitspreis. Diese Auszeichnung wird zukünftig jährlich verliehen und dient dazu, diejenigen Mitglieder der Schulgemeinschaft zu ehren, die sich in herausragender Weise für ein respektvolles und unterstützendes Miteinander engagieren. Dabei kann es sich um Klassen, Arbeitsgemeinschaften, Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte oder Mitarbeitende handeln.

Eine Trophäe als Symbol
Der Menschlichkeitspreis ist eine kleine "Wandertrophäe", die sichtbar in einer Vitrine der Schule ihren Platz findet. Zusammen mit Fotos der Preisträger/innen wird sie dort ausgestellt und soll als Symbol für gelebte Menschlichkeit und Gemeinschaftssinn stehen.

Ein Zeichen setzen und motivieren
Mit der Einführung dieses Preises möchte der Förderverein Statements setzen, Anerkennung zeigen und gleichzeitig zur Nachahmung motivieren. Gerade in der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, sich für eine friedvolle und auf Respekt basierende Schulgemeinschaft einzusetzen.

Auswahl der Preisträger
Aus vielen eingegangenen Vorschlägen hat sich die Jury in diesem Jahr für drei herausragende Kandidaten entschieden, die sich in der Arbeitsgruppe "Offenes Ohr" engagieren. Diese Gruppe setzt sich für Mitschüler/innen ein, die Mobbing- oder Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Neben ihrer beratenden Tätigkeit haben sie auch einen Workshop zu diesen Themen abgehalten und stehen betroffenen Mitschüler/innen als Ansprechpartner zur Seite.

Die Preisträger/innen 2024
Die diesjährigen Preisträger/innen des Menschlichkeitspreises sind:

Selda Mohamad (15 Jahre, Klasse 9f)
Selda hat ein offenes Ohr für Mitschüler/innen, die aufgrund ihrer Religion, Nationalität, Kultur oder ihres Aussehens gemobbt werden. Sie spricht Kurdisch, Türkisch, Arabisch, Deutsch und Englisch und setzt sich unermüdlich für ein respektvolles Miteinander ein.

Jakub Baldy (16 Jahre, Klasse 9a)
Jakub unterstützt Mitschüler/innen, die wegen ihres Aussehens oder ihrer Sprache gemobbt werden. Er spricht Polnisch, Englisch und Deutsch und ist ein wichtiges Vorbild für Toleranz und Integration an unserer Schule.

Nika Steenbuck (17 Jahre, Jahrgang 11)
Nika ist Ansprechpartnerin für Fragen zur sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität sowie zu Mental Health. Sie spricht Deutsch und Englisch und leistet wertvolle Arbeit für die Akzeptanz und Unterstützung aller Schüler/innen der KTS.

Würdigung und Ausblick
Der Förderverein der KTS schätzt das Engagement dieser drei Preisträger/innen sehr und sieht es als bedeutenden Beitrag für ein angenehmeres und angstfreieres Miteinander. Die Einführung des Menschlichkeitspreises soll dazu beitragen, dass diese wichtigen Werte in unserer Schulgemeinschaft noch stärker verankert werden. Wir freuen uns auf viele weitere inspirierende Preisträger in den kommenden Jahren und hoffen, dass dieser Preis viele dazu anregt, sich aktiv für eine respektvolle und unterstützende Schulkultur einzusetzen.